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(Heft 4/2022)
Eindrücke aus einem Online-Training zum Thema „LSBTIQ* in Unternehmen

Mit Akzeptanz und Wissen Vorurteile und Ungleichbehandlungen abbauen

In Zusammenarbeit mit der Abteilung Arbeitsgestaltung und Fachkräftesicherung der G.I.B. fand am 9. September 2022 ein Online-Training der Netzwerkstelle „Unternehmen Vielfalt“ statt. Thema war der offene und wertschätzende Umgang mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter*, nicht-binären und queeren Menschen (LSBTIQ*) in Unternehmen.
Geschlecht, Alter, Behinderung, ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung sowie sexuelle Orientierung sollen innerhalb unserer Gesellschaft zu keinen Benachteiligungen führen. In Deutschland ist dies mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz geregelt. Obwohl in vielen Bereichen des Alltags- und Berufslebens die Chancen und Herausforderungen einer diversen Gesellschaft bekannt sind und in der öffentlichen Diskussion stehen, wird der Aspekt der sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität besonders im Arbeitsalltag noch immer ausgeklammert. Das zu ändern, hat die Netzwerkstelle Unternehmen Vielfalt in den Fokus ihrer Arbeit gestellt. Die Einrichtung wird vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert. Sie bietet kostenfreie Beratung und Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen im Diversity Management mit Schwerpunkt LSBTIQ*. Jana-Madeline Staupe, Frederike Rautenberg und Arne Lehmann, Mitarbeitende der Netzwerkstelle, übernehmen die Erstberatungen in den Unternehmen, führen Trainings zur Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden durch, organisieren Fachtagungen oder bringen Unternehmen als „Tandem“ zusammen, damit diese voneinander lernen können. 
 
Ralf Golanowski und Lieselotte Berthold haben an dem von der G.I.B. organisierten Online-Training teilgenommen. Bislang waren bei beiden Berührungen mit dem Thema LSBTIQ* eher auf das Privatleben begrenzt. Für den freien Unternehmensberater in der Organisations- und Prozess­entwicklung für Betriebe des produzierenden Gewerbes ist das Thema LSBTIQ* inzwischen aber ein Baustein im Management geworden, um Unternehmenskultur in Betrieben wertschätzender und damit zukunftsorientiert zu gestalten. „Diskriminierung von Personengruppen schwelt auch heute noch in vielen Unternehmen, es fängt schon bei der Sprache an, die Grenzen sind dabei fließend“, sagt er und ist davon überzeugt, „dass Mitarbeitende nur dann im Sinne des Unternehmens Erfolg haben, wenn sie sich angstfrei bewegen und entwickeln können.“ Der derzeitige Interimsmanager im technischen Bereich eines insolventen Maschinenbauunternehmens mit über 100 Mitarbeiter*innen spricht aus seiner langjährigen Erfahrung. 
 
Genauso wie Lieselotte Berthold. Im Rahmen des NRW-Förderprogramms „Perspektiven im Erwerbsleben“ berät sie Einzelpersonen in Veränderungsprozessen. Ihr ist vor allem „Unbefangenheit im Miteinander“ wichtig. „Ein offenes und vertrauensvolles Verhältnis zwischen den Menschen ist dafür Voraussetzung“, bemerkt sie nachdrücklich. Der kurze Weg über das Online-Training war sowohl für Lieselotte Berthold als auch für Ralf Golanowski eine attraktive Möglichkeit, sich unkompliziert und auf kurzem Weg mehr mit den gesellschaftlichen Hürden queerer Menschen auseinanderzusetzen. Das Training hat sie einerseits achtsamer und andererseits sicherer im Umgang mit LSBTIQ* gemacht. Zukünftig werden sie die neu erworbenen Kenntnisse für ihre Beratungstätigkeit nutzen und im besten Fall mit anderen teilen. 
 
Eine Motivation für G.I.B.-Berater Andreas Bendig und seine Kolleg*innen, dieses Schulungsformat zu wiederholen, zumal „das Training wunderbar in den Kontext unserer Weiterbildungsangebote passt“, bemerkt er. Denn die Abteilung Arbeitsgestaltung und Fachkräftesicherung begleitet fachlich das Landesförderprogramm Potentialberatung NRW. Dieses Angebot zur Organisationsentwicklung richtet sich an Unternehmen sowie an Non-Profit-Organisationen in NRW und ihre Beschäftigten und zielt auf die Verbesserung von Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungssicherung. 
 

Autorin

Marion Slota
Tel.: 0157 77035666
info@marion-slota.de

Ansprechpersonen in der G.I.B.

Andreas Bendig
Tel.: 02041 767206
a.bendig@gib.nrw.de 
Dr. Katja Nink
Tel.: 02041 767307
k.nink@gib.nrw.de
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