Unverzichtbar ist Diversität, eine Kultur der Vielfalt, auch in der Arbeitswelt. Anders ließe sich zum Beispiel die Sicherung des Fachkräftebedarfs gar nicht gewährleisten. Mehr noch: „Diversität ist ein starkes Business-Argument“, behauptet und begründet Andreas Merx, Trainer für Diversity und interkulturelle Kompetenz sowie ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestags, im G.I.B.-Interview. Doch sind die Strukturen von Unternehmen, Verwaltungen und Organisationen wirklich optimal ausgerichtet, um Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität zu integrieren? Und wie lassen sich Diversity-Strategien umsetzen, um die Vielfalt einer Belegschaft tatsächlich zu nutzen? Das sind nur zwei von vielen Fragen, auf die wir in diesem Heft Antworten bieten.
Zum Beispiel in unserem Interview mit Dr. Mona Granato vom Bundesinstitut für Berufsbildung zum Thema anerkennungssensible Berufsorientierung oder mit dem Hinweis auf Alleinerziehende im SGB II, denn Elternschaft und Familienstand sind ebenfalls Kategorien, die beim Diversity Management zu berücksichtigen sind. Wie umfassend das Themenfeld „Diversität“ ist, illustrieren unsere Texte zur interkulturellen Öffnung im Jobcenter Bochum, das auf diesem Weg die Arbeitsmarktintegration geflüchteter Frauen verbessern will, sowie unsere Berichte über Inklusionsbetriebe und die Aktion „100 zusätzliche Ausbildungsplätze für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen“ der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.
Aber wir werfen in diesem Heft auch einen Blick auf uns selbst, auf unsere eigene Organisation. Hier, in der G.I.B., hat sich vor zwei Jahren eine Arbeitsgruppe mit der Bezeichnung „Gender & Diversity“ neu konstituiert. Sie ist, möglichst gemischtgeschlechtlich, mit Mitgliedern aus allen Abteilungen besetzt. Mit ihnen haben wir, das ist zumindest unser Anspruch, Lots*innen für die Themen Gender und Diversität, die diese Perspektive immer wieder in die Arbeit aller Abteilungen einbringen. Vielleicht kann das ja beispielhaft sein.
Karl-Heinz Hagedorn