Sie sind hier: Startseite Heftarchiv 2019 Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen Nordrhein-Westfalens kleine und mittlere Unternehmen im digitalen Wandel
(Heft 3/2019)
Minister Karl-Josef Laumann auf „Digitaltour“

Nordrhein-Westfalens kleine und mittlere Unternehmen im digitalen Wandel

Wie weit sind die kleinen und mittleren Unternehmen in Nordrhein-Westfalen auf ihrem Weg der Digitalisierung bereits vorangeschritten? Davon wollte sich Arbeitsminister Karl-Josef Laumann vor Ort ein eigenes Bild verschaffen. Seine „Digitalisierungsrundreise“ führte ihn in fünf Tagen in zehn Unternehmen fast aller Regionen und Branchen, darunter zwei landwirtschaftliche Betriebe. Das Credo des Ministers: „Wenn sich die Technik weiterentwickelt, kann der Mensch nicht stillstehen. Qualifizierung und Mitgestaltung sind der Schlüssel für das Gelingen des digitalen Wandels.“

„Neugier, Offenheit, Engagement und Fairness sind die Stärken, mit denen wir den digitalen Umbruch gestalten können“ – das ist die Grundeinstellung von Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, der Digitalisierung vor allem als Chance interpretiert.

Das sehen offensichtlich viele kleine und mittlere Unternehmen genauso, erfuhr der Minister bei seiner „Digitaltour“ durch die Regionen Nordrhein-Westfalens. An mehr als zehn Stationen machte Karl-Josef Laumann dabei Halt: Dazu zählten unter anderem die Iserlohner Werkstätten, in der junge, technikaffine Beschäftigte in Generationen und Hierarchiestufen übergreifenden Tandems als Mentoren, als aktive Treiber der digitalen Transformation fungieren, des Weiteren die LPS Lern- und Forschungsfabrik (LFF) in Bochum, in der mehr als 350 Betriebsräte die Potenziale von Industrie 4.0- Anwendungen kennenlernen konnten, die „tischlerei formsache“ in Bielefeld, ein Handwerksbetrieb, der eine digitalisierte Kapazitätsplanung und -steuerung anvisiert, sowie der Pumpenhersteller WILO SE in Dortmund, ein Hidden Champion, der einen hochmodernen Lern- beziehungsweise Arbeits-Campus sowie eine Industrie 4.0-Anlage baut – aktuell das größte Industriebauprojekt in Deutschland!

Zwei seiner Stationen führten den Minister in die Landwirtschaft. Dass hier Digitalisierung längst eine Selbstverständlichkeit ist, zeigen die „Owi-Ei-Erzeugergemeinschaft Hof Determeyer“ im ostwestfälischen Rietberg und die BETEBE GmbH im münsterländischen Vreden.

„Owi-Ei-Erzeugergemeinschaft Hof Determeyer“: Stetige Qualitätssteigerung und sukzessive Digitalisierung
 

Das „i-Tüpfelchen“, sagt der Duden, ist „eine Zutat, die einer Sache die letzte Abrundung gibt“, die Krönung quasi, und genau dafür steht das „i“ im Firmennamen der „Owi-Ei-Erzeugergemeinschaft Hof Determeyer“, während „ow“ die Region Ostwestfalen repräsentiert, in der das Unternehmen seinen Standort hat, und „Ei“ das Produkt benennt, das in dem Betrieb verpackt und vermarktet wird.

Ausgedacht hat sich den originellen und einprägsamen Firmennamen Thomas Determeyer selbst, Unternehmer und staatlich geprüfter Landwirt. Zwischen 300.000 und 350.000 Eier werden in seinem Betrieb im ostwestfälischen Rietberg jeden Tag sortiert, kommissioniert, bedarfsgerecht verpackt, auf Paletten verladen und zu rund 80 Supermärkten in der Region transportiert.

Owi-Ei-Hennen, darauf legt Thomas Determeyer großen Wert, leben in hellen, weiträumigen Ställen. Owi-Freilandeier hingegen stammen von freilaufenden Hühnern, denen begrünte Flächen und ein Wintergarten „zur freien Verfügung“ stehen. Alle Legehennen erhalten ausgewogenes, natürliches Futter von Landwirten aus der Region: „Das gewährleistet hohe Eiqualität und einen ausgezeichneten Geschmack“, verspricht der Landwirt, „zudem werden höchste Ansprüche an Frische und Qualität durch eine nahtlose Kontrollkette erfüllt.“

Gleiches gilt für die im Unternehmen verpackten Bio-Eier. Sie stammen von ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben, deren Legehennen ausschließlich hochwertiges Getreidefutter aus kontrolliert biologisch-regionalem Anbau erhalten.

Digitalisiertes Handbuch für das Qualitätsmanagement und eine neue Technologie
 

Die hohen Qualitätsansprüche der Firma passen gut zu den drei Potentialberatungen, die der Betrieb bislang in Anspruch genommen hat, bei denen es um die Themen „Qualitätssicherung“ und „Digitalisierung“ ging und die bei der zuständigen Regionalagentur zu beantragen sind. Andreas Lühmann von der Regional­agentur OWL: „Wenn in Unternehmen Zeit und Raum für strategische Überlegungen und Maßnahmen fehlen, werden wertvolle Ressourcen häufig nicht ausgeschöpft. Es besteht die Gefahr, dass vorhandene Potenziale nicht optimal genutzt und weiterentwickelt werden. Modernisierungsbedarfe bleiben unerkannt, was sich langfristig auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auswirken kann. Hier bietet die Potentialberatung konkrete Hilfestellungen.“

Durchgeführt wurden die drei Potentialberatungen von der InnovaKom GmbH in Paderborn. In Zusammenarbeit mit den Beschäftigten – zurzeit 24 Vollzeit- und sechs Teilzeitbeschäftigte sowie eine variierende Anzahl von 450-Euro-Kräften, um Arbeitsspitzen ausgleichen zu können – erstellte das Beratungsunternehmen ein digitalisiertes Handbuch als Teil eines Qualitätsmanagement-Systems inklusive Organigramm, klarer Festlegung von Verantwortlichkeiten sowie detaillierten Arbeitsplatz- und Prozessbeschreibungen, „die es erlauben“, so Beraterin Imke Maria Lankamp, „strukturiert und effizient arbeiten zu können.“

In der Folgezeit wuchs der Betrieb weiter, steigerte seinen Umsatz und verdoppelte innerhalb von acht Jahren die Zahl seiner Beschäftigten. Aus der Einführung einer neuen, automatischen Eiersortieranlage – „ein technologischer Sprung“, sagt Thomas Determeyer – ergab sich eine zweite Potentialberatung. Jetzt galt es, gemeinsam mit Betriebsleitung und Maschinenführung, die im digitalisierten Handbuch enthaltenen Dokumente mit den darin festgelegten Arbeitsanweisungen und Prozessbeschreibungen anzupassen, ergänzt um firmeninterne Schulungen zur professionellen Maschinenbedienung.

Nicht selten führt der Einsatz neuer Technologien zur Freisetzung von Personal. Anders hier, so Thomas Determeyer: „Angeschafft haben wir die Anlage, um wettbewerbsfähig zu bleiben, denn sie ist wesentlich effizienter und reparaturfreundlicher als die alte, sichert eine schonendere Ei-Behandlung und beschleunigt die Arbeitsprozesse. Genauso wichtig war uns bei der Entscheidung für ihren Kauf aber auch ihrer Bedienerfreundlichkeit. Beschäftigte, die hier arbeiten, müssen sich deutlich weniger oft bücken, um die Maschine zu bestücken. Außerdem sind die Zugänge zur Reinigung der Anlage wesentlich erleichtert. All das reduziert die Arbeitsverdichtung, den Arbeitsdruck und die Belastung. Insgesamt also eine erhebliche Arbeitserleichterung für das Personal.“

Optimierte Gefahren- und Risikoanalysen
 

Die dritte Potentialberatung dann stand ganz im Zeichen steigender Kundenanforderungen. Eine der Konsequenzen war die Umstellung von Plastik- auf Kartonage-Verpackungen, „damit wir da auf der richtigen Seite sind“, so der Unternehmer.

Eingeflossen ist in die Potentialberatung auch das aktuelle Thema „Food Fraud“, also Lebensmittelbetrug, berichtet Imke Maria Lankamp, worunter „das Inverkehrbringen von Lebensmitteln mit dem Ziel, durch vorsätzliche Täuschung einen wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen“, zu verstehen ist. Hier wurde eine vollständige Schwachstellenanalyse der Rohwaren und Lieferanten durchgeführt und – wo nötig – wurden Maßnahmen abgeleitet, um die Anfälligkeit des Unternehmens, Opfer eines Betrugs zu werden, zu reduzieren.

Ein weiteres Ziel der Potentialberatung war, die zuvor mit der InnovaKom GmbH entwickelten Verfahren der Gefahren- und Risikoanalyse im Qualitätsmanagement weiter zu optimieren. Schon das bisherige Verfahren hatte sich als erfolgreich erwiesen: Mit ihm konnte im vergangenen Jahr belastetes Futtermittel, das auch an Partnerbetriebe der „Owi-Ei-Erzeugergemeinschaft“ geliefert worden war, rechtzeitig entdeckt werden.

Mittlerweile verfügt die „Owi-Ei-Erzeugergemeinschaft Hof Determeyer“ über ein Zertifikat von „agroVet“, dem führenden Anbieter für Kontrollen und Zertifizierungen im Lebensmittel- und Futtermittelbereich sowie bei nachhaltigen Rohstoffen in Österreich, das den ostwestfälischen Betrieb berechtigt, seine Waren auch in die Alpenrepublik zu liefern.

Neuer Verpackungsroboter
 

Auf dem Weg zur digitalen Verzahnung von Anlieferung, Bestellung, Umverpackung und Auslieferung ist die „Owi-Ei-Erzeugergemeinschaft“ jetzt den nächsten Schritt gegangen und hat in einen Verpackungsroboter investiert. Der sogenannte „Eier-Loader“ kann bis zu 150.000 Eier pro Stunde auflegen. Auch er wird nach Aussage von Thomas Determeyer die Arbeit der Beschäftigten weiter erleichtern: „Wenn bislang ein Mitarbeiter acht Stunden lang Eier auf eine Anlage aufsetzt, hat er am Tagesende mehrere Tonnen bewegt. Das wird jetzt alles viel einfacher.“

Rentieren soll sich der Roboter auch über diesen arbeitserleichternden Effekt: „Schon mit der damaligen Eiersortieranlage konnten wir die Zahl der Kran­kentage unserer Beschäftigten und damit Kosten deutlich reduzieren.“ Auch jetzt, versichert Thomas Determeyer, wird es infolge der Digitalisierung keine Entlassungen geben: „Wir haben eher einen Mitarbeitermangel, als dass wir auf einen unserer Beschäftigten verzichten könnten.“ Und dann fällt ihm ein Vergleich ein, der zu seinem Betrieb passt: „Jeder Unternehmer muss sein Personal heute so behandeln wie ein rohes Ei!“

BETEBE GmbH: „Probleme aufgreifen und lösen“
 

Die Maschinen sind teilweise computergesteuert, die Arbeitsabläufe zum großen Teil digitalisiert. So wie die Ausstattung des Unternehmens, sind auch die Produkte der auf Technik für die Landwirtschaft spezialisierten BETEBE GmbH im müns­terländischen Vreden auf höchstem technologischen Niveau. Kaum eine Überraschung, verfügt doch das Unternehmen mit seinen 45 Beschäftigten über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, zu der neben zwei Ingenieuren und mehreren Elektrikern die vierköpfige Geschäftsführung zählt.

Die innovativen und langlebigen Produkte des Betriebs entstehen indes keinesfalls am grünen Tisch, sondern resultieren aus praktischen Erfahrungen im Alltagsgeschäft. Geschäftsführer Ralf Bennink, der selbst gleich drei Berufe – Landwirt, Schlosser und Maurer – gelernt hat, bringt es auf den Punkt: „Unsere Produkte entstehen meist im unmittelbaren Kontakt mit unseren Kunden in der Landwirtschaft. Wenn wir dort mit offenen Augen und Ohren unterwegs sind, können wir Probleme erkennen, um daraus etwas zu entwickeln. Man muss Probleme aufgreifen und lösen.“

Eins der so entwickelten Produkte sind die Entmistungsanlagen. „Sie sorgen in Ställen jeglicher Art für ein gutes Stallklima, saubere Lauf- und Liegeflächen und höchstes Tierwohl“, versichert Ralf Bennink, „Die hochintelligente Mikroprozessorsteuerung ermöglicht eine kinderleichte Bedienung für Jedermann, auch über das Smartphone. Das komplexe System erkennt etwa, wenn sich eine Kuh vor dem Schieber aufhält, stoppt dann und vermeidet so Verletzungen oder auch nur Störungen der Tiere.“

Ein weiteres innovatives Produkt sind die Melkstandgerüste. Sie werden in ähnlicher Form auch von anderen Herstellern gebaut, doch die von BETEBE sind so stabil konzipiert, dass sie ohne Abstützung an Wänden komplett freitragend aufgestellt werden können – zum Beispiel direkt auf der Weide.

Nicht minder einfallsreich die Konstruk­tion der Hubböden, eine erhebliche Erleichterung für Beschäftigte in der Landwirtschaft, weil sie ergonomisches Arbeiten erlaubt. Ralf Bennink: „Die Böden lassen sich auf unterschiedliche Höhen einstellen, sodass ein 1,60 großer Mitarbeiter, der morgens melken muss, genauso bequem arbeiten kann, wie ein zwei Meter gro­ßer Beschäftigter in der Abendschicht. Eine kleine Anekdote am Rande: Einer unserer Kunden hatte einen dieser Hubböden gekauft und später gesagt: Das war die beste Investition der letzten zwanzig Jahre. Jetzt kann meine Mutter wieder beim Melken mitarbeiten, was ihr vorher aufgrund ihrer Größe nicht möglich war.“

Die mit den Hubböden verbundene Arbeitserleichterung und Gesundheitserhaltung der Beschäftigten sind in den Augen des Unternehmens wesentliche Faktoren zur Fachkräftesicherung: „Nur wer seinen Beschäftigten gutes Arbeiten ermöglicht und ein schönes Arbeitsumfeld schafft, findet genügend qualifiziertes Personal.“

Tierwohl und ökonomischer Nutzen
 

Dem Tierwohl wiederum dienen die von BETEBE produzierten Kuhputzbürsten. Die hier eingebaute verschleißfreie Platine aus SMD-Technik, die elektronisch einstellbare Zeitsteuerung mit Laufzeiten zwischen einer und vier Minuten, der Stromsparmodus und eine hohe Energieeffizienz des Motors, die für einen kos­tengünstigen Betrieb sorgen, sind nur einige der vielen Vorteile der Bürsten. Der wichtigste aber ist: Kuhputzbürsten wirken sich nachweislich positiv auf das Befinden der Tiere aus. Ralf Bennink nennt den Grund: „Bei der Kuh sammeln sich am Wirbelsäulenstrang Dreck und Staub, in denen sich Milben festsetzen können. In der Natur würde das Tier den Schmutz unter tieferhängenden Baumästen abschrubben, doch im Stall ist das nicht möglich. Hier kommt die Kuhbürste zum Einsatz, sie sorgt für Gesundheit und Hygiene. Das spüren die Tiere. Wenn Bürsten im Stall montiert sind, werden sie von den Kühen geradezu belagert.“

Landwirte, berichtet der Geschäftsführer, haben beobachtet, dass der erste Weg von Kühen, die vor dem Kalben von der Herde abgesondert und nach der Geburt des Jungtiers wieder in den Stall zurückgebracht werden, nicht zum Futtertrog, sondern zur Bürste führt. Doch neben dem Wohlfühlfaktor für das Tier spricht für die Kuhputzbürsten auch ein ökonomisches Argument: „Bei Kühen, die sich wohl fühlen, ist die Milchleistung deutlich höher.“

Ein letztes Beispiel für das umfassende Produktportfolio des Betriebs ist „Vakusep“, eine in allen Veredlungsbetrieben einsetzbare Kleinanlagentechnik. Sie ermöglicht den Landwirten, mit geringem Aufwand selbst gezielt Einfluss auf die eigene Nährstoffbilanz zu nehmen. Ralf Bennink erläutert den Sachverhalt detailliert: „Hier im Kreis Borken mit seiner ausgeprägten Tierhaltung fällt übermäßig viel Gülle an, die in dem Moment als „Abfall“ angesehen wird, da sie über weite Strecken in Bedarfsregionen transportiert werden muss. Doch Gülle besteht neben den festen Bestandteilen mit ihren Nährstoffen zu 90 Prozent aus Wasser. Das heißt, hier wird hauptsächlich Wasser transportiert. Das ist ineffizient und kostenintensiv. Hier setzt die Separation ein: Sie filtert die Nährstoffe aus der Gülle – umweltschutztechnisch eine absolute Innovation, weil so aus Abfall ein Wertstoff wird.“

Deshalb ist das BETEBE-Produkt, das sich durch die besondere Zusammenstellung seiner Komponenten auszeichnet, nach Auskunft von Bennink hochinteressant für kommunale Kläranlagen, für Bio­gasanlagen, bei der Reststoffbehandlung in Schlachtereien, aber auch für alle Länder mit großem Agrarsektor: „Wir verkaufen unsere Produkte bis nach Algerien und Uganda, Brasilien und Neuseeland.“

Sachverstand der Beschäftigten und der Wissenschaft
 

Wie eingangs erwähnt, resultieren die Innovationen nicht zuletzt aus den Erfahrungen der Beschäftigten. Ein kleines Beispiel zur Illustration: „Als unsere Ingenieure in der Werkstatt eine Maschine mit Wasserdüsen konstruiert hatten, die zur Bewässerung eingesetzt wird, haben unsere Beschäftigten beim Einbau der Düsen vor Ort bemerkt, dass das ausfließende Wasser bei etwas stärkerem Wind zur Seite weggeweht wird, weil die Düsen zu feinporig sind. Die Rückmeldung ging direkt zu den Ingenieuren, die sofort gröbere Düsen erstellt haben, sodass dickere Tropfen herauskommen, die nicht so leicht verfliegen.“

Neben dem Sachverstand und der Aufmerksamkeit der Beschäftigten spielt für die Forschungs- und Entwicklungsabteilung die Wissenschaft eine entscheidende Rolle. Kooperationen bestanden oder bestehen etwa mit der Universität Steinfurt, den Fachhochschulen in Bocholt und Chemnitz sowie mit dem Fraunhofer-Institut, so zum Beispiel bei Feldversuchen und der Erstellung von Proben, als es um die Entwicklung des Separators ging.

Im Kontext der weiteren Digitalisierung arbeitet die BETEBE GmbH aktuell mit dem Industriekonzern GEA zusammen, um ein völlig neuartiges Produkt zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit dem großen Aktienkonzern im F&E-Bereich besteht schon seit 18 Jahren. Einer der Vorteile für BETEBE: „GEA bezieht einige Produkte von uns, die es in eigene einbaut und weltweit vertreibt. Da aufgrund der CE-Kennzeichnungspflicht jedes Gerät mit dem Namen des Herstellers versehen sein muss, ist unsere Firma bestens gelabelt, da wir so in schätzungsweise jedem dritten Stall auf der ganzen Welt vertreten sind.“

Kompetenz und Qualität der Münsterländer Firma finden indes nicht nur Ausdruck in Umsatz und Gewinn, sondern auch in einer Vielzahl an Auszeichnungen, darunter der „Innovationspreis Münsterland“, der „Große Preis des Mittelstandes“ oder der renommierte „Seifriz-Preis für Technologietransfer im Handwerk“. Das Selbstbewusstsein des Unternehmers ist also begründet: „Wo immer Speziallösungen gefragt sind, sind wir ganz vorne dabei – und unser Team ist das Fundament für unseren Erfolg.“ Schon deshalb engagiert sich der Betrieb in der Berufsausbildung, bildet zurzeit acht Jugendliche mit besten Übernahmechancen zu Mechatronikern und Konstruktionsmechanikern aus. Einer der ehemaligen Auszubildenden gehört übrigens heute zur Geschäftsführung des Unternehmens.

„Qualifizierung und Mitgestaltung sind der Schlüssel für das Gelingen des digitalen Wandels“
 

Zum Abschluss seiner „Digitaltour“ stellte Minister Karl-Josef Laumann noch einmal unmissverständlich klar: „Digitalisierung bedeutet mehr als Technik und Infrastruktur. Erfolgreiche Digitalisierungsstrategien sind nur gemeinsam mit der Belegschaft möglich. Wenn sich die Technik weiterentwickelt, kann der Mensch nicht stillstehen. Qualifizierung und Mitgestaltung sind der Schlüssel für das Gelingen des digitalen Wandels.“ Seine Prognose: „Kos­tenblock und Zeitkontingent für Weiterbildung werden wachsen!“

Ansprechpersonen in der G.I.B.

Andreas Bendig
Tel.: 02041 767206
a.bendig@gib.nrw.de

Katja Sträde
Tel.: 02041 767273
k.straede@gib.nrw.de

Kontakt

Ministerium für Arbeit, Gesundheit und
Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen
Referat II A 3, Modernisierung der Arbeit
Patricia Schmidt
Tel.: 0211 855-3483
patricia.schmidt@mags.nrw.de

Autor

Paul Pantel
Tel.: 02324 239466
paul.pantel@vodafonemail.de
Artikelaktionen